16.-17.03. 2023: Europäische Jahrestagung


Die Revolution von 1848/49 europäisch denken. Erforschen, Erinnern und Vermitteln eines gemeinsamen demokratiegeschichtlichen Kapitels

Der Ausstellungs- und Gedenkort Friedhof der Märzgefallenen organisiert in Kooperation mit der Bundesarchiv-Erinnerungsstätte Rastatt sowie dem Historischen Museum Frankfurt die dritte Jahrestagung des Jubiläumsnetzwerkes für 175 Jahre Revolution 1848/49. Diese europäische Konferenz findet am 16. und 17. März 2023 im Humboldt Forum in Berlin statt. Ein vorläufiges Programm steht unten zum Download bereit.

2023 ist nicht 1848. Dennoch sind viele Ziele und Werte, für welche sich die Revolutionär:innen in ganz Europa einsetzten immer noch aktuell. 2022 ist der Krieg nach Europa zurückgekehrt und Demokratien werden von autokratischen Regimen bedroht. Andererseits erheben sich demokratische Bewegungen mutig gegen jene Regime, welche sie zu unterdrücken suchen. Der Kampf der Menschen im Iran oder der Ukraine ist zweifelsohne beeindruckend, erinnert uns aber auch stets an die Verletzbarkeit der Demokratie. So muss sie immer wieder aufs Neue verhandelt, gesichert und notfalls auch erkämpft werden.

Die Auseinandersetzung mit der Revolution von 1848/49 deckt faszinierende Parallelen zur Gegenwart auf, legt aber auch ihre grenzüberschreitenden Dimensionen und Ambivalenzen frei. Von Paris ausgehend erfassten 1848 die Forderungen nach Partizipation, Menschenrechten und sozialer Gerechtigkeit bald ganz Europa und wirkten sich auch auf andere Kontinente aus. Gerade im Jubiläumsjahr müssen Wege gefunden werden, diese Ereignisse und Werte einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zugleich darf die Revolution 1848/49 aber nicht nur gefeiert, sondern auch ihre „Schattenseiten“ müssen thematisiert werden (z.B. Antisemitismus, Antifeminismus etc.).

Das Jubiläumsnetzwerk für 175 Jahre Revolution 1848/49 setzt sich seit seiner Gründung hierfür ein und fördert einen intensiven Austausch zwischen Forschung, Bildungseinrichtungen und Erinnerungsorten. Die dritte Jahrestagung des Jubiläumsnetzwerkes schließt 2023 hieran an und ist dabei bewusst europäisch und interdisziplinär aufgestellt. Durch Beiträge aus dem In- und Ausland werden Erkenntnisse wissenschaftlicher Forschung mit der Erinnerungs- und Vermittlungsarbeit von Museen, Gedenkstätten sowie schulischen und außerschulischen Akteur:innen gemeinsam diskutieren. So werden nicht nur Synergien verschiedener Herangehensweisen an die Revolution von 1848/49 geschaffen, sondern auch die Zugänge demokratiegeschichtlicher Vermittlung erweitert und enge nationale Narrative effektiv aufgebrochen.

Geplant sind zwei Konferenztage, welche im Berliner Humboldt Forum stattfinden werden. Die vier inhaltlichen Sektionen der Tagung sowie vier Workshops bieten dabei zahlreiche Möglichkeiten zum fachlichen Austausch und zur praktischen Erprobung. Ein Call for Projects (s.u.) ermöglicht darüber hinaus die Vorstellung von europaweiten Projekten auf der Tagung. Ein Höhepunkt der Tagung stellt eine Abendveranstaltung am 16. März 2023 im Abgeordnetenhaus von Berlin dar, auf welcher Sir Christopher Clark die Festrede halten wird.

Die Jahrestagung des Jubiläumsnetzwerkes geht anschließend in das Wochenende für Demokratie des Landes Berlin über. Die Revolution von 1848/49 wird dabei durch zahlreiche Veranstaltungskonzepte und Installationen im Stadtraum vielfältig erlebbar.

Ansprechpartner: Johann Gerlieb, Wissenschaftlicher Projektleiter Jubiläumsnetzwerk @Friedhof der Märzgefallenen/Paul Singer e.V. (gerlieb@paulsinger.de)

Ansprechpartner CfP: Paul Schmitz, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Pädagogik & Veranstaltungen @Friedhof der Märzgefallenen/Paul Singer e.V. (schmitz@paulsinger.de

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